Unzulänglichkeitsgefühle treten in unterschiedlichsten Lebensbereichen auf und weisen auf einen kontinuierlichen - "ich sollte,...“  - Spannungszustand hin. Es ist eine ständig mitlaufende Aufgabenstellung in unserer aktuellen Lebenswelt. Ist eine permanente Ist - Soll - Diskrepanz, ist Inkongruenz im persönlichen Erleben, und grundgelegt auf struktureller Ebene.
Wir leben in so hoch komplexen Kontexten, die wir eigentlich nicht bewältigen können, besonders dann nicht, wenn wir sie so richtig bewältigen wollen. Zugleich leben wir in einer Kultur von perfektionistischer Leistungserwartung, die den Charakter einer Ideologie hat. Man hat auf perfekte Art allem gerecht zu werden, und zwar, wenn möglich, cool und unbemüht.  Und es gibt dazu jeweils „Publikum“.
Ein weiterer Aspekt des beschriebenen Überlastungsgefühls ist auch darin zu sehen, dass alles was wir aus uns heraus produzieren, wenig, oder zu wenig, zu sein scheint. Abwertung der eigenen Einzigartigkeit und des eigenen Seins ist das zentrale eingebaute Element in unserer Kultur.
Das Seminar beschäftigt sich mit den persönlichen Erfahrungen in diesen Kontexten, und natürlich mit der Frage was es bedeutet, als Psychotherapeut:In in der "psychotherapeutischen Community" zu genügen, nicht (ausreichend) zu genügen, oder eben einen Umgang mit der eigenen Unzulänglichkeit zu finden.